ARD schaltet bereits im Januar 2025 ab – warum ein simpler Trick Ihren Fernseher vor dem Aus bewahrt

Die Umstellung des deutschen Fernsehens auf HD-Übertragung bedeutet das Ende für Millionen älterer Fernseher – doch die Lösung ist einfacher als gedacht.

Laut Pressemitteilungen von ARD und ZDF werden die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland ab 2025 schrittweise die Verbreitung ihrer SD-Signale via Satellit einstellen. Die ARD beendet die SD-Satellitenverbreitung bereits am 7. Januar 2025, während das ZDF erst am 18. November 2025 folgt. Für Millionen Haushalte mit älteren Fernsehgeräten bedeutet das: Ohne Nachrüstung bleibt der Bildschirm schwarz. Betroffen sind vor allem Flachbildfernseher aus den Jahren 2005-2011 ohne DVB-S2-Tuner sowie alte Röhrenfernseher. Doch die Lösung ist weder teuer noch kompliziert – externe HD-Receiver schaffen unkompliziert Abhilfe und verwandeln jeden kompatiblen Fernseher in ein HD-taugliches Gerät.

SD-Abschaltung 2025: Diese Fernseher sind betroffen

Die technischen Hintergründe sind eindeutig: Die öffentlich-rechtlichen Sender beenden parallel die Ausstrahlung in SD und HD über Satellit. Das ineffiziente, platzraubende SD-Signal wird aus dem Betrieb genommen, um Ressourcen zu sparen und die Übertragungsqualität zu optimieren. Nach der Abschaltung wird der Empfang von SD-Signalen technisch unmöglich, da die Frequenzbänder für andere Zwecke freigegeben werden.

Besonders betroffen sind Fernseher ohne DVB-S2-Unterstützung – den Standard für HD-Empfang via Satellit. Dazu gehören die meisten Geräte vor 2012, Röhrenfernseher und Modelle ohne HDMI-Anschluss. Überraschend viele Haushalte sind davon betroffen, gerade ältere Menschen und Familien mit begrenztem Budget, die ihre Fernseher noch nicht ersetzt haben.

Wichtig dabei: Die Abschaltung betrifft ausschließlich den Satellitenempfang über DVB-S. Kabelfernsehen und terrestrisches DVB-T2 bleiben von dieser Umstellung unberührt. Private Sender haben diesen Schritt teilweise bereits vollzogen oder verlangen für HD-Zugänge zusätzliche Gebühren.

HD-Receiver nachrüsten: So funktioniert die einfache Lösung

Die gute Nachricht: Das Nachrüsten ist weder technisch komplex noch teuer. Ein externer HD-Receiver für Satellit mit DVB-S2-Standard rettet praktisch jeden älteren Fernseher und ermöglicht den weiteren HD-Empfang ohne Geräteneukauf. Diese Receiver übernehmen genau die Funktion, die moderne Fernseher mit integriertem HD-Tuner bereits mitbringen.

Die Installation ist denkbar einfach: Die bestehende Satellitensteckverbindung wird vom Fernseher zum Receiver umgeleitet, dann über HDMI oder SCART das Bild- und Tonsignal zum Fernseher geführt. Ein automatischer Sendersuchlauf schließt die Einrichtung ab – ARD, ZDF und alle anderen HD-Sender sind dann wieder verfügbar, sogar in besserer Qualität als zuvor.

Handelsübliche DVB-S2-Receiver kosten zwischen 30 und 80 Euro und bieten oft zusätzliche Funktionen wie Aufnahmemöglichkeiten via USB-Stick oder elektronische Programmführer. Selbst auf älteren Bildschirmen wird HD als gestochen scharf und stabiler wahrgenommen als die bisherige SD-Übertragung.

Kaufberatung HD-Receiver: Darauf sollten Sie achten

Nicht jeder Receiver passt zu jedem Fernseher. Beim Kauf sollten Sie auf folgende Kriterien achten: Der Receiver muss zwingend den DVB-S2-Standard unterstützen – ältere DVB-S-Receiver funktionieren nach der Umstellung nicht mehr. Prüfen Sie, welche Anschlüsse Ihr Fernseher bietet: HDMI ist ideal, SCART funktioniert ebenfalls, allerdings mit Qualitätseinbußen bei der Bildübertragung.

Achten Sie darauf, dass der Receiver HD-Auflösungen verarbeiten kann und nicht nur SD-fähig ist. Geräte mit CI+-Slot oder IPTV-Funktionalität bieten zusätzliche Zukunftssicherheit für kommende Empfangsformen. Moderne Receiver bieten oft Plug-and-Play-Funktionalität und sind auch für technikferne Nutzer einfach zu bedienen.

Grenzen gibt es bei sehr alten Röhrenfernsehern ohne passende Anschlüsse. Fehlen HDMI- oder SCART-Verbindungen, ist eine Nachrüstung nicht möglich. Hier lohnt sich eine nüchterne Kosten-Nutzen-Analyse unter Berücksichtigung des Energieverbrauchs.

Energiekosten bedenken: Wann sich ein neuer Fernseher lohnt

Ein klassischer Röhrenfernseher verbraucht im Betrieb erheblich mehr Strom als moderne Geräte – oft 100 Watt oder mehr, während vergleichbare LED-Fernseher nur etwa ein Drittel dieser Energie benötigen. Bei aktuellen Energiepreisen kann die jährliche Ersparnis durch einen modernen, energieeffizienten Fernseher zweistellige Eurobeträge erreichen.

Die Anschaffungskosten für einen neuen Fernseher mit integriertem HD-Tuner amortisieren sich durch Stromkostenersparnis oft bereits nach wenigen Jahren. Ein HD-Receiver eignet sich daher vor allem für relativ moderne Fernseher bis etwa Baujahr 2012, bei denen lediglich der HD-Tuner fehlt. Betreiber klobiger Röhren-TVs sollten die SD-Abschaltung 2025 als Anlass für eine endgültige Modernisierung nutzen.

Gemeinschaftsanlagen in Mehrfamilienhäusern: Besondere Herausforderungen

Bewohner von Mehrfamilienhäusern stehen vor besonderen Herausforderungen. Wie der Bundesverband deutscher Wohnungsunternehmen erläutert, benötigen Gemeinschaftssatellitenanlagen oft Upgrades der Kopfstation – der zentralen Empfangstechnik im Gebäude. LNBs und Multischalter müssen möglicherweise ausgetauscht werden, da SD- und HD-Signale unterschiedliche Frequenzbänder nutzen.

Wer trotz HD-Receiver keinen Empfang bekommt, sollte beim Vermieter oder der Hausverwaltung prüfen lassen, ob die Satellitenkopfstation entsprechend umgerüstet werden muss. Die Kosten für solche Anlagenmodernisierungen können mehrere tausend Euro erreichen. Mieter haben selbst wenig Einfluss auf die Gebäudetechnik und sind auf rechtzeitige Planung der Vermieter angewiesen.

HD-Empfang bringt mehr als nur bessere Bildqualität

Ein oft übersehener Aspekt des HD-Empfangs betrifft Menschen mit eingeschränktem Seh- oder Hörvermögen. HD-Versionen bieten oft Audiodeskriptionen, erweiterte Untertitel und alternative Audiokanäle – Funktionen, die bei SD-Sendern meist fehlen. Die technischen Standards ermöglichen deutlich mehr digitale Barrierefreiheit.

Zusätzlich bietet HD-Empfang stabilere Signalqualität. Während SD-Übertragungen bei schlechten Wetterbedingungen oft zu Bildstörungen neigen, bleiben HD-Signale länger stabil und liefern auch bei suboptimalen Empfangsbedingungen bessere Ergebnisse. Elektronische Programmführer und zusätzliche Informationsdienste sind bei HD-Empfang standardmäßig verfügbar.

Jetzt handeln: Praktische Schritte für Betroffene

Haushalte mit älteren Satellitenanlagen sollten zunächst prüfen, welche Anschlüsse der vorhandene Fernseher bietet. Geräte mit HDMI-Eingang sind für Receiver-Anschluss ideal geeignet. Bei Fernsehern mit nur SCART-Anschluss funktioniert die Nachrüstung ebenfalls, allerdings mit Bildqualitätseinbußen.

In Eigenheimen mit individueller Satellitenschüssel ist meist nur der Receiver-Austausch nötig. Bewohner von Mehrfamilienhäusern sollten frühzeitig Kontakt zur Hausverwaltung aufnehmen, um die Kompatibilität der Gemeinschaftsanlage zu klären. Die gestaffelte Abschaltung gibt ZDF-Zuschauern noch fast ein ganzes Jahr Planungszeit.

Die SD-Abschaltung durch ARD und ZDF ist absehbar und planbar. Wer einen funktionierenden älteren Fernseher besitzt, hat durch HD-Receiver mit DVB-S2-Standard eine realistische und preiswerte Möglichkeit, weiter fernzusehen – in besserer Qualität und mit mehr Funktionen. Bei der Entscheidung zwischen Receiver-Nachrüstung und Geräteneukauf sollten Energieverbrauch, vorhandene Anschlüsse und die Gesamtsituation der Hausverkabelung berücksichtigt werden. Wer jetzt handelt, behält die Kontrolle über Kosten und Timing – und sichert sich rechtzeitig den Zugang zur digitalen Fernsehwelt.

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